Ausstellung-Detailseite

21.11.2020 – 30.05.2021

Vivian Greven. Apple

Sinnliche Oberflächen, erotische Kompositionen, makellose Schönheit, doch immer wieder durch einen überraschenden, kalten Durchschuss verzerrt – die neuesten Gemälde von Vivian Greven (*1985 in Bonn) verführen die Betrachter*innen mit einer eigentümlichen Spannung, die sich zwischen Polen wie Perfektion und Unheimlichkeit, Tradition und Avantgarde aufbaut. Grevens Figuren sind in Bildern zum Leben erweckte Skulpturen, deren glatte Haut an Marmor und Porzellan erinnert. Mal aufreizend glänzend, mal geheimnisvoll matt – ihre figurative Malerei spiegelt das Verlangen nach einer perfekten Ästhetik und gefühlvollen Körperlichkeit in einer digitalen Zeit wider.

Apfel und Pfeil – die inhaltlichen Ausgangspunkte für ihre neue Serie Apple sind zwei der ältesten und weit verbreitetsten Motive der Kulturgeschichte. Grevens virtuos verstörende Kompositionen wecken ineinanderfließende Assoziationen von der biblischen Frucht als Symbol der Lust und des Wissens bis hin zum Logo von ‚Apple‘, vom Märtyrertod des Heiligen Sebastian bis hin zu digital animierten Computerspielen.

In der Ausstellung Apple spielt Vivian Greven nicht nur in ihren Gemälden mit den verschiedenen Momenten komplexer Licht- und Schatteneffekte, sondern überträgt diese mittels zusätzlicher Farbakzente auf die Wände der Ausstellungsräume. Die kabinettartige Ausstellungsarchitektur greift die barocke Geschichte des Palais Stutterheim mit engen Türbögen und raumgreifenden Pastellfarben auf. Als Betrachter*in wird man unwillkürlich in den Bann der erotischen Figuren gezogen und zum Anfassen verlockt!

Abb.: Ham II, 2020, Öl und Acryl auf Leinwand, 155 × 200 cm, Courtesy the artist.en und Privatsammlung, Berlin, Foto: Ivo Faber

Vernissage: 20.11.2020
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